Ein Wochenende ohne den glorreichen #effzeh? Eine furchtbare Sache, die keinesfalls zu empfehlen ist, aber doch irgendwie zu überstehen ist. Ein Wochenende komplett ohne Fußball ist dagegen die absolute Hölle. @koelnsued mit Bekenntnissen eines Junkies auf Entzug, der dem Passivkonsum dieser entsetzlichen Droge anheim gefallen ist.
„Das Leiden der Fußballsüchtigen“ titelte neulich SpiegelOnline. Kopfschüttelnd nahmen viele Fans den Artikel und die Thesen des Pädagogen Fedor Weiser (welch ein Nachname im Bezug auf den #effzeh!) zur Kenntnis. Doch wie passend der Suchtbegriff zu sein scheint, erlebte ich am vergangenen Wochenende: Man hatte mich auf den schlimmstmöglichen kalten Entzug gesetzt.
Ein Wochenende ohne #effzeh scheint trotz der Leidenschaft, die Leiden schafft, noch geradeso erträglich zu sein. Doch hinzu kam, dass nicht nur die Bundesligen pausierten, sondern auch in der Kreisliga wegen des FVM-Pokals keine Meisterschaftsspiele stattfanden. Neben dem Passivkonsum meines Suchtmittels hatte man mir somit auch die aktive Ausübung verwehrt: Nichtmals auf Kreisliganiveau konnte ich meiner Liebe zum runden Leder frönen.
Und die Entzugserscheinungen kamen früh und heftig: Bereits gegen Samstag Mittag kursierten die ersten ratlosen Nachrichten auf meinem Handy: „Und was macht ihr so heute?, „Ist euch auch so langweilig wie mir?“ – sogar Angebote, den „Cold turkey“ mit einem Ründchen durch den Wald zu vertreiben, sollen die Runde gemacht haben. In amerikanischen Filmen würde an solchen Tagen eine völlig verlassene Landstraße gezeigt, auf der nur ein Heuballen vom Wind durch die Gegend getrieben wird.
Die Lösung des Suchtproblems kam ebenfalls per Kurznachricht: „Bock, gleich um 14 Uhr die Erste beim Testspiel auf der BSA zu schauen?“ – und wie. UND WIE! Ich war nicht der einzige Junkie, der sich auf der zugigen Platzanlage auf dem Sürther Feld seine Dosis Fußball gönnte. Die Blicke der Süchtigen trafen sich – und ein grinsendes Nicken bestätigte, dass wir im Grunde genommen alles Leidensgenossen sind. Alle hielten es ohne den Kick nicht aus – und das sollte diesmal SC Rondorf gegen Germania Geyen sein. Nichts Besonderes, aber immerhin Fußball. An der frischen Luft. Und Zeitvertreib mit Gleichgesinnten.
Doch damit war nur ein Teil des Wochenendes abgedeckt. Nachdem der #effzeh das U17-Duell gegen die Altersgenossen vom Autobahnkreuz Nord verlegt hatte (und ich es aufgrund einer alkoholinduzierten Weckerignoranz eh verpasst hätte), ging das Spielchen auch am Sonntag wieder los. Welches Team kickt wo gegen wen? Wer von uns fährt dahin? Letztlich lief es auf die naheliegendste Begegnung hinaus: Die Vierte meines Heimatvereins gegen Casa Espana auf der eigenen Platzanlage. 7-4 hieß es nach 90 gar nicht uninteressanten Minuten für die spanischen Gäste.
Die größten Entzugserscheinungen waren gelindert – und doch fehlte der heiß geliebte große Kick für mich Süchtling. Der wird hoffentlich am Samstag folgen, wenn es in Regensburg endlich wieder heißt: Vorhang auf zur großen Show des glor- und ruhmreichen 1.FC Köln. Live. Im Stadion. An der frischen Luft. Dann dürfte auch der letzte kalte Truthahn verschwunden sein.
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