Die erste Pokal-Überraschung ist gelungen: Außenseiter 1.FC Köln konnte sich mit 4:3 n.E. beim haushohen Favoriten Wormatia Worms durchsetzen. Mit Leidenschaft, spielerischem Können und der notwendigen Portion Glück zwangen die Underdogs aus dem Rheinland den rheinhessischen „Goliath“ in die Knie.
Erst der Jubelschrei, dann die glückstrunkene Feierlichkeiten mit den eigenen Anhängern. Der #effzeh hat es geschafft. Nach couragierter Leistung erkämpften sich die völlig unbekannten Amateure aus Köln das Elfmeterschießen gegen den glorreichen VfR Wormatia Worms und schafften als bisher einzig unterklassiges Team den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Nach 120 Minuten hatte es zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten noch 0:0 gestanden.
Motivationsspritze durch Atmosphäre
Wer dachte, einen Klassenunterschied zwischen den hochbezahlten und – dekorierten Regionalliga-Profis aus Worms und den nur halbtags kickenden Geißböcken zu erkennen, sah sich getäuscht. „Die für uns ungewohnt große Kulisse in einem solch modernen Stadion wie in Worms hat uns zusätzlich motiviert“, gestand auch ein #effzeh-Spieler ein, der lieber ungenannt bleiben will. Worms hatte zwar die besseren Einschussgelegenheiten („Das muss man fairerweise eingestehen“, gab auch Kölns Amateur-Ballzauberer Christian Eichner unumwunden zu), doch die rheinischen Underdogs hielten mit Leidenschaft, Willen und Kampf dagegen.
Mitunter schien es, als spielten sich die kölschen Semiprofis in eine Art Rausch. Doch Adil Chihi und Eichner verpassten die bereits in der regulären Spielzeit mögliche Sensation. „Wir haben es unnötig spannend gemacht“, konstatierte Schlussmann Timo Horn, der an diesem für den #effzeh wunderschönen Abend vom Nobody zum großen Pokalhelden aufstieg. Denn: Im Elfmeterschießen behielten ausgerechnet die unerfahrenen kölschen Hobbykicker die Nerven – und hatten mit Schlussmann Timo Horn einen starken Rückhalt, der den entscheidenden Strafstoß an die Latte guckte.
Der Wunschgegner steht schon fest
Letztlich war es dann an Kapitän Miso Brecko (fährt hauptberuflich Funkmietwagen), der die Sensation perfekt machte. Der Rest war Jubel – und der erstmalige Einzug in die dritte Pokalrunde für den 1.FC Köln seit ganz langer Zeit. Jetzt hoffen die Kölner auf einen weiteren großen Gegner: „Wir wünschen uns und unseren Fans den VfL Bochum!“ Zum einen seien die Spiele im Ruhrstadion immer etwas Besonderes („Davon träume ich, seit ich als kleines Kind in #effzeh-Bettwäsche geschlafen“, zeigte sich Coach Holger Stanislawski voller Vorfreude), zum anderen wären im Falle des Falles die Anreisekosten für den chronisch klammen Amateurklub vom Geißbockheim nicht allzu hoch.
Ob die Glücksfee dem #effzeh diesmal hold ist, entscheidet sich am Samstag. Dann werden die Achtelfinalbegegnungen, die am 18. und 19. Dezember ausgetragen werden, ausgeschockt.