Die Saat ist gelegt, sie wurde mit reichlich Wasser begossen, jetzt fängt die Pflanze langsam an zu wachsen.
Ein 1:0 Arbeitsieg am Sonntagmittag gegen den FC Ingolstadt. Vor gut 6 Wochen hätten wir dieses Spiel mit hoher Wahrscheinlichkeit noch 0:2 verloren. Doch seit dem Sieg beim TSV 1860 München scheint sich die Mannschaft gefunden zu haben.
Gerade im defensiven Bereich fällt auf, dass die Kette sicherer steht. Dass da mal 1,2 Bälle durchrutschen ist ja völlig normal, das passiert auch dem Deutschen Meister.
Der #effzeh ist grundsätzlich in den Spielen gezwungen, das Spiel zu machen. Das unsere Außenverteidiger aber nun auch nicht zu den besten Aufbauspielern der Welt gehören sollte jedem bekannt sein. So passiert es sehr oft, dass wir dort die Bälle in der Vorwärtsbewegung verlieren, was dem Gegner Platz zum kontern gibt, wie in der 11. Minute als Miso Brecko den Ball verlor und Caiuby die große Chance zur Führung hatte.
Auf der Gegenseite, sein Pendant Christian Eichner, war anzumerken, dass er sich keinen großen Fehler erlauben möchte. Immerhin saß er die letzten Spiele auf der Bank und wurde von Jonas Hector ersetzt. Hier wurde grundsätzlich auf Offensivspiel verzichtet, meist wurden die Bälle schnell wieder in die Zentrale oder weiter auf Bröker gespielt. Sicherheit geht vor. Wenn er sich jedoch mal traute, war es wie auf der Gegenseite meist ein Pass in den Gegners Fuß.
Aber noch ein weiterer Bundesligaerfahrener Spieler macht zur Zeit ein wenig Sorgen. Mit Mathias Lehmann holte Stanislawski seinen absoluten Wunschspieler zum #effzeh. Jedoch waren seine Leistungen bisher mit “ausreichend” zu bewerten. Hier besteht deutliches Steigerungspotenzial. Tobias Strobl hat gestern ausgezeichnet gezeigt wie man das Spiel von der “Sechs” eröffnen kann und dabei ausgezeichnete Defensivarbeit leistet. Seine Flanke aus dem halbfeld in den Lauf von Ujah war nicht von schlechten Eltern.
Spannend wird zu beobachten sein, wir sich der #effzeh am 10.12.12 im Montagabendspiel gegen die Eintracht aus Braunschweig präsentieren wird. Schon im Spiel gegen Berlin war der Mannschaft anzumerken, dass sie es auch genießt mal nicht die Mannschaft zu sein, die das Spiel machen muss. So konnten wir auch mal die sein, die durch Fehler der Gegner profitierte und dann fast noch 3 Punkte aus der Hauptstadt entführen. Was aber dem Spielverlauf nach dann doch eine Nummer zu viel gewesen wäre.
Auffällig ist, die “Jungen” mucken auf, die Erfahrenen haben noch Luft nach oben. Es entwickelt sich eine Struktur im Team, es hat teilweise Ansätze von einem “eingespielten Team”.
So hat man, Stand Montag 03.12.12 – 13:42 Uhr: nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz 5 in der 2. Bundesliga.
Einen großen Anteil daran hat auch unsere Mainzer Leihgabe Anthony Ujah. Mit 6 Toren und 2 Assists in 13 Spielen hat sich der Stürmer schon ein wenig in die Herzen der FC Fans gespielt. Vorne investiert der junge Nigerianer viel Aufwand, macht unheimlich viele Wege, reißt Lücken für seine Mitspieler, hinten räumt der bei Standardsituationen auch noch im 16er auf, oder holt wie im Spiel gegen Berlin einen Ball an der eigenen Eckfahne zurück. Das 4-2-3-1 System ist wie auf ihn zugeschnitten und lässt seine Stärken nahezu ausspielen.
Bereits 8 Scorrerpunkte für den #effzeh. Athony Ujah.
Jedoch sollten wir auch bei dem Ausblick auf die Tabelle das Träumen einstellen (auch wenn die örtliche Presse das Gegenteil machen wird). Die Top 3 werden wir in dieser Saison nicht mehr einholen können. Platz 5-6 sollte unser Ziel für diese Spielzeit sein und dann im kommenden Jahr voll angreifen.
Der #effzeh wird eigentlich schlechter gemacht als er da steht. Seit der 2:1 Niederlage am 7. Spieltag bei Union Berlin gab es lediglich nur noch den Ausrutscher in Aalen und man holte in den vergangenen 11 Spielen 22 der jetzt 24 Punkte. Sollte der #effzeh diesen Schnitt halten, hätte man am Ende der Saison 54-56 Punkten gesammelt.
Es wird aber auch wieder Spiele geben, in denen wir auf dem “Dorf” Punkte lassen, auch daran wird die Mannschaft wachsen. Jetzt noch 4 Punkte aus den Spielen gegen Braunschweig und Sandhausen in den verbleibenden letzten beiden Spielen und dann zum Abschluss noch das DFB Pokalspiel beim VfB Stuttgart.
Und der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze…
Gut beschrieben. Ich denke wir brauchen als wichtigstes erst einmal Ruhe und Konstanz im Verein. Und zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich auf dem Gefühl, wir sind auf dem Weg dorthin. Schade nur, dass dafür wichtige Faktoren wie der grandiose Ujah vermutlich nächstes Jahr nicht mehr dabei sind. Soviel zur Konstanz.
Gruß
Die Kölsche Ziege
P.S. Lehmann sehe ich auch kritisch. Hoffe er erleidet nicht das gleiche Schicksal wie andere als “Schlüsselspieler” geholte Kollegen der letzten Jahre
Das Ding wird sein, auch wenn wir nächstes Jahr angreifen wollen brauchen wir einen Stürmer wie Ujah. Da wir den nicht verpflichten werden können brauchen wir also Ersatz, wofür wir aber kein Geld haben. Ich gehe davon aus, dass wir uns dann wieder einen Stürmer aus der 1. Bundesliga ausleihen werden, der Spielpraxis braucht.
Das könnte sich zu einem längeren Kreislauf entwickeln, weil Stürmer werden an Toren gemessen (3 Euro zahl) und Stürmer die Tore schießen sind teuer…
Natürlich brauchen wir einen wie Ujah. Aber woher nehmen. Das Problem mit dem Ausleihen ohne Kaufoption ist doch immer dasselbe. Spielen sie gut, will der andere Verein sie zurück. Wenn nicht, könnten wir den Spieler vielleicht kaufen, aber was bringt es uns dann?
Gruß
Die Kölsche Ziege