Englische Woche in der Regionalliga West. Der U21 des #effzeh kam dies wahrscheinlich ziemlich gelegen, hatte man so doch schnell Gelegenheit, dass deftige 0:5 gegen Fortuna Köln vom Wochenende vergessen zu machen. Die 3:0 Wiedergutmachung wollten trotz des guten Wetters nur 350 Zuschauer sehen – eine auch unter den Umständen unterdurchschnittliche Zahl.
Trainer Stephan Engels stellte auf drei Positionen um, unter anderem durfte Daniel Mesenhöler sein Talent mal wieder bei der U21 andeuten. Mit mehreren Flugeinlagen und sicherem Auftreten konnte der vor kurzem einmal mehr für die deutsche U19-Nationalmannschaft eingeladene 18 jährige einmal mehr überzeugen.
Vor ihm rückte Sven Engelke in die Viererkette und Marco Ban durfte als alleinige Sturmspitze auflaufen. Auf Verstärkung von den Lizenzspielern verzichtete man mit Ausnahme von Schnellhardt.
Der #Effzeh kontrollierte das Spielgeschehen über weite Stellen des Spieles über die bessere Spielanlage, auch wenn den vielen Spielern die Verunsicherung nach der Klatsche vom Wochenende speziell in den Anfangsminuten noch anzumerken war. Verl hätte da durchaus früh in Führung gehen können. “Wir haben anfangs ein wenig Glück gehabt, aber das kann man sich auch erarbeiten und das haben wir getan“, so Stephan Engels.
Generell merkt man dem Team jedoch an, dass das Leistungsgefälle nicht so hoch wie beispielsweise in der U19 oder U17 ist. Alle Spieler sind gut ausgebildet, die Defensive über weite Teile des Spiels sicher, auch wenn 16 Gegentreffer nach 11 Spielen ausbaufähig sind. Das Selbstvertrauen spielt bei den vielen jungen Spielern selbstverständlich eine große Rolle.
Genau dieses Selbstvertrauen konnte man sich im Verlauf der Partie gegen Verl sehr gut holen, da die Gäste sich sehr abwartend hinten rein stellten und mit einem 0:0 nach 5 Minuten schon vollkommen zufrieden das Franz-Kremer Stadion verlassen hätten. Nachdem sich das Spiel sortiert hatte, waren die Geißböcke klar tonangebend und kamen folgerichtig nach 27 Minuten zur Führung: Nach einer schönen Kombination über unter anderem Schnellhardt, der bis zu seiner Verletzungsbedingten Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit ein solides Spiel machte und sein Potential mehr als einmal andeutete, war Marco Ban frei vor Gästekeeper Lange, der den Ball nicht mehr entscheidend um den Pfosten lenken konnte. Den Rest erledigte ein Verler Abwehrspieler, der mit dem Ball an den Füßen eher unglücklich ins Tor rutschte.
Spätestens jetzt waren die Gäste auch nervös und Fehleranfällig, was Schnellhardt kurz vor der Pause mit einem guten Schnittstellenpass auf Engels nutzte, der geschickt den Torhüter umkurvte und zum 2:0 einschob. Die Bratwurst und das Pausenbier konnten also mit der komfortablen Halbzeitführung genossen werden. Auch Schmadtke, Jakobs und der ehemalige Co-Trainer und jetzige Scout Andre Trulsen sahen zufrieden aus.
Die zweite Halbzeit brachte kaum neue Erkenntnisse, ausser die Tatsache, dass die Gäste aus Verl mit zunehmender Spieldauer gefallen am meckern und foulen bekamen. Sprüche von den Rängen („Wenn du nichts kannst, kann der Rasen nichts dafür“) und Gelbe Karten vom eher kleinlich agierenden Schiedsrichter waren die Folge.
Die kleinen Geißböcke ließen davon unbeeindruckt die Kugel laufen und hatten mehr als eine Gelegenheit, die Partie früher zu entscheiden. Am Ende dauerte es jedoch 87 Minuten, bis Marco Ban seinen zweiten Treffer erzielte und nach einer Flanke völlig frei am zweiten Pfosten stehend einnickte. Da blieb Gästetrainer Andreas Golombek auch nur noch, die Überlegenheit des Heimteams anzuerkennen: „Der FC hat eine sehr gut ausgebildete Mannschaft und wir sind heute teilweise nur hinterhergelaufen.“
Positiv erwähnen möchte ich neben Marco Ban und Daniel Mesenhöler noch den aus Siegen gekommenen Leon Binder: Er ist ein klarer Stabilisierungsfaktor in der Innenverteidigung. Das er mit dem Ball auch umgehen kann, bewies er in einer Aktion, als er den Lucio in sich entdeckte und mit dem Ball einmal übers gesamte Feld spazierte.
Am Samstag steht das nächste Spiel beim SV Lippstadt an, dann vermutlich mit Adil Chihi im Kader. Den acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge wird man dort versuchen, auszubauen. Mit Leistungen wie gegen Verl sollte der Klassenerhalt kein größeres Problem darstellen, mit Nichtleistungen wie gegen Fortuna Köln oder auch Fortuna Düsseldorf vor ein paar Wochen sind allerdings auch die acht Punkte schnell geschmolzen. Stabilität in die Leistungen zu bekommen wird die Hauptaufgabe von Stephan Engels in dieser Saison sein.
Köln: Mesenhöler – Kacinoglu, Binder, Nikolaou, Engelke – Wiebe, Engels (75. Poß), Schnellhardt (67. Hömig), Scepanik, Laux – Ban. Trainer: Engels
Tore: 1:0 Ban (27.), 2:0 Engels (41.), 3:0 Ban (87.)
Zuschauer: 350