Eine Niederlage ist nie schön, doch die gegen Eintracht Frankfurt an diesem Spieltag schmerzt besonders. Nicht nur, weil es die Dritte in Folge war. Auch die Umstände wirken ernüchternd auf die Euphorie nach dem gelungenen Saisonstart. Es ist vor allem die Unnötigkeit des Punktverlustes nach einem phasenweise starken Spiel, die für den Kater am Morgen nach dem Spiel sorgt.
Früh waren wir in Frankfurt. Das ermöglichte es uns, mit dem Auto einige Ehrenrunden zu drehen, bevor wir schließlich doch Passierschein A38 lösen und auf dem Waldparkplatz einfahren konnten. Da es noch einige Stunden bis zum Anpfiff waren und selbst das Frankfurter Oktoberfest, welches irgendein wahnwitziger Planer direkt neben den Gästebusparkplatz gebaut hatte, noch nicht geöffnet hatte, fuhren wir also erstmal in die Frankfurter City. Also nach einem etwa halbstündigen Fußmarsch zur S-Bahn-Station. Man scheint gerne ausreichen Platz zu haben in Frankfurt, anders ist es kaum zu erklären, dass das Waldstadion von seinen Zugangswegen weiter abgeschottet ist, als ein Atomkraftwerk von der nächsten Wohnsiedlung.
Nach einer entspannten Bahnfahrt am Main entlang, schlichen wir uns durch eine kurdische Demo und dann die Kaiserstraße hinunter. Es kamen uns ausschließlich schöne Menschen mit gutem Kleidungsstil entgegen. Es ist immer wieder schön, wenn man Auswärtsfahrten mit kulturellen Erfahrungen in Einklang bringen kann. Zurück am Stadion schaffte man es tatsächlich einen Eingang zu finden, der nicht anderthalb Kilometer vom Stadion entfernt war. Im Gästeblock selbst konnte einmal mehr die vielleicht hässlichste Dachkonstruktion außerhalb Düsseldorfer Stadien in Deutschland bewundert werden. Dazu durfte man erste Bekanntschaft mit dem Frankfurter Stadionsprecher machen, der offensichtlich seinem Kollegen in Mainz nacheifern möchte. Erfolgreich.
Das Spiel selber war geprägt von einigen Höhen und Tiefen. Nach einer grandiosen Anfangsphase und der völlig verdienten Führung, überließ der FC aus unerfindlichen Gründen in der Folge nur den Frankfurtern das Fußballspielen, die somit, ebenfalls völlig zurecht, den Ausgleich erzielen konnten. Nach der Pause zeigte der FC zwar eine kämpferisch starke Leistung, die entscheidenden Tore konnte aber abermals die SGE erzielen. Somit stand nach 90 Minuten die nächste Niederlage fest. Eine Niederlage die so schmerzt, weil sie absolut vermeidbar war. Weil man eben nicht die Disziplin aufgebracht hatte, die in den letzten Spielen für die guten Ergebnisse gesorgt hatten. Ein Niederlage die deswegen schmerzt, weil Frankfurt keine bessere Mannschaft war, sondern einfach nur die Konsequenz gezeigt hat, die die Spiele zuvor beim FC zu finden war. Und weil das reicht um gegen den FC zu gewinnen.
Der FC ist jetzt endgültig dort angekommen, wo Realisten ihn ohnehin schon die ganze Zeit verortet haben. Im Abstiegskampf. Und der wird sich auch bis zum Ende der Saison ziehen. Träume von einer Aufstiegssaison wie Frankfurt oder Berlin zuletzt dürfen wenn wohl in Paderborn geträummt werden, nicht in Köln. Für uns bleibt der Kampf um die nackte Existenz in Liga 1. Wieder einmal.