Neue Saison, neue Spieler und ein neues Trainerteam – massig Gründe genug, dem Geißbockheim endlich wieder die Ehre zu erweisen und zu einem Antrittsbesuch im Grüngürtel vorbeizuschauen. Also hieß es heute: Mit der „Kommt-Vielleicht-Bald“ auf zum morgendlichen Training des glorreichen #effzeh.
Das Personal: Anwesend waren neben dem Trainerteam Stanislawski, Trulsen, Nemet & Bade drei Torhüter (Horn, Kessler, Schuhen) sowie 18 Feldspieler. Es fehlten die noch pausierenden McKenna, Ishak und Matuschyk (allesamt Länderspielreisen) und die bereits als „verletzt“ gemeldeten Pezzoni und Brecko (der auf dem Nebenplatz ein kurzes Laufprogramm absolvierte). Dazu vermisste der geneigte #effzeh-Fan noch die Herren Jajalo, Giannoulis (beide laut Co „KaPe“ angeschlagen) sowie Bröker, der für das Training, so erklärte Nemet auf Nachfrage mit einem Lächeln, „frei“ hatte.
Das Training: Die Jungs stiegen, beobachtet von „Feldherr“ Stanislawski, mit einem eher lockeren 5-2 in die Übungseinheit ein. Bemerkenswert war die wirklich gelöste Stimmung unter den Spielern, der Flachs blühte zu Beginn des Trainings heftig, wovon auch niemand ausgeschlossen wirkte. Währenddessen nahm ETT (#effzeh-Torwarttrainer) Bade mit den drei anwesenden Keepern die Arbeit auf. Kurze, schnelle Bewegungen waren zwischen Hindernissen gefragt, bevor Bade aus ca. 10 Metern einen Schuss absetzte. Hierbei zeigte sich insbesondere Jungkeeper Marcel Schuhen fangsicher, während Kessler und Horn doch einige Bälle abprallen ließen.
Nach kurzem Dehnen ging die Mannschaft zu einer verschärften Form des Passspiels über: Die Mannschaft wurde in drei Teams (Blau, Gelb, Bunt, Aufstellungen folgen später!) aufgeteilt. In jedes „Eckchen“ kamen nun zwei Abgeordnete der jeweiligen Farben. Auf engstem Raum mussten sich zwei der drei Teams den Ball zu spielen, während die verbliebenen zwei Spieler diesen erobern sollten. Während Eichner in der Gruppe, die ich beobachten konnte, sehr konsequent, kommunikativ und engagiert agierte, fiel Neuzugang Royer durch einige Unkonzentriertheiten auf. Ansonsten kaum auffällige Situationen in dieser Übungsform. Interessant waren allerhöchstens einige Pärchen, die von Stanislawski gebildet wurden: So war Strobl der Nebenmann von Dominik Maroh und „Eiche“ agierte zusammen mit Christian Clemens.
Dieser eher substanzlosen Passübung, die wohl eher dem Warmmachen diente, folgte die intensive Phase der Einheit. In zwei Ecken ging es für drei Spieler in der Mitte, den Ball von den vier Außen, die durch einen freien anspielbaren Mann in der Mitte unterstützt wurden, zu erobern. Sinn war es für die äußeren Spieler, die Kugel durch direkte flache Pässe in eigenem Besitz zu halten & sich dabei durch Bewegung stets dem Mitspieler anzubieten. Stanislawski war hierbei engagiert kommentierend bei der Sache (teilweise für meinen Geschmack zu sehr!), ermahnte die Jungs, „permanent in Bewegung zu bleiben“ und miteinander zu kommunzieren. Hierbei wechselten sich Lob und Kritik, insbesondere bei jungen Spielern wie Przybylko, stets ab. Überraschend stark präsentierte sich bei der Übung Dino Bisanovic, der auch beim Coach Eindruck gemacht hat, sowie die Mitte mit Jonas Hector, Matthias Lehmann und Lukas Kübler. Nicht mithalten konnten beim allgemeinen technischen Niveau Tese, Przybylko (der noch etwas steif in seinen Bewegungen wirkt), Basala-Mazana und (etwas überraschend für mich) Roshi.
Danach kamen die drei Mannschaften (Gelb: Bisanovic, Basala-Mazana, Eichner, Buchtmann, Clemens & Tese, Blau: Schnellhardt, Przybylko, Yabo, Strobl, Roshi & Maroh, Bunt: Kübler, Lehmann, Chihi, Hector, Royer & Wimmer) zusammen für den nächsten Part der Einheit. Hierbei griff immer eine Mannschaft an, während die andere versuchte, ihr Tor zu verteidigen. Ziele der Übung: Die angreifende Mannschaft sollte möglichst versuchen, ein Tor zu erzielen, aber auch die Ballkontrolle zu behalten, die verteidigende musste dies verhindern und bei Balleroberung blitzschnell umschalten, um das Leder kontrolliert in eine entsprechende Zone zu befördern und sich damit das Angriffsrecht zu erarbeiten. Auch hierbei kommentierte Stanislawski stets das Geschehen und ermahnte alle drei Teams zu mehr Engagement und mehr Kommunikation.
Chong Tese fiel leider bei dieser Übung ebenfalls ab, vergab einige Gelegenheiten und schlampte bei der Defensivarbeit. Insgesamt konnte man Gelb kein gutes Abwehrverhalten attestieren, sie kassierten mit Abstand die meisten Tore. Einzig Buchtmann und Clemens konnten aus diesem Team durch Laufstärke und bissiges Zweikampfverhalten überzeugen. Bei „bunt“ dagegen gab es kaum Grund zur Kritik – Chihi war der „Go-to-Guy“ des Teams, wenn auch mitunter noch zu verspielt, auch Hector und Kübler präsentierten sich auffällig. „Blau“ agierte grundsolide (mit Strobl und Maroh im Team kein Wunder), Yabo jagte die Kugel einmal mit Karacho an die Latte, während „Pritsche“ von einem guten Ballgewinn von Roshi (gegen Eichner) profitieren konnte und nur noch einschieben musste. Highlight der Übung: Stanislawski forderte Keeper Horn, der keine Abspielstation in seinem Team fand, lautstark zur schnelleren Ballabgabe auf, was dieser mit einem 50m-Zuckerpass zu einem Mitspieler in die „Zone“ befolgte. Kommentar des Coaches: „Unter Druck bist du am besten, Timo!“
Die Einheit schloss mit einem „Dropkick“-Wettbewerb. Die Spieler mussten aus ca. 20-25 Meter den Ball mit ihrem schwachen Fuß als Direktabnahme ins Tor befördern, ohne dass dieser dabei auftitschen durfte. Die letzten vier, die nicht getroffen haben, mussten Aufräumdienst absolvieren. Stanislawski tippte darauf, dass mindestens ein Keeper dabei sein würde. Adil traf unter dem Jubel des Trainers („Adil, du alter Techniker“) beim ersten Versuch, auch Bisanovic und Kübler versenkten souverän. Kessler verpasste zweimal knapp, als der Ball nur Zentimeter vor der Liie aufkam, „Eiche“ dagegen bekam nach einem besonders misslungenen Schuss mit rechts einen Spruch des Trainers gedrückt. Übrig blieben am Ende: Yabo, Tese, Schuhen (Tipp gewonnen, Herr Stanislawski!) und – völlig überraschend – Christian Eichner.
Die Neuen: Maroh avanciert aus meiner Sicht direkt zur Führungsfigur, spielt einen grundsoliden Ball ohne viel Risiko, er könnte allerdings noch etwas lautstärker in der Kommunikation mit seinen Mitspielern agieren. Strobl, heute so etwas wie sein Nebenmann, geht gut gegen den Mann, muss allerdings im Passspiel noch sicherer werden. Ansonsten auch er ein grundsolider Spielertyp, der seine Aufgaben erfüllt. Lehmann konnte nur in einer Phase des Trainings herausstechen, danach tauchte er eher ab und überließ bei den Offensivaktion Chihi die Initiative. Sollte noch mehr kommen, wenn er der „Chef“ im Mittelfeld werden will. Wimmer war heute, wohl im Gegensatz zu gestern, eher unauffällig. Royer steigerte sich nach unkonzentriertem Beginn immer mehr, hat ein gutes Passspiel und einen ordentlichen Torabschluss. Von den jungen Spielern konnten besonders Kübler und Bisanovic Pluspunkte sammeln, auch Buchtmann und Hector zeigten sich auffällig.
Guter, ausführlicher Bericht. Bitte mehr davon.
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