Der #effzeh ist zurück aus dem Trainingslager – und bringt neben zwei 2:0-Erfolgen über Dukla Prag und Jahn Regensburg sogar die Sonne mit ins heilige Köln. Bei bestem Sommerwetter setzte sich @koelnsued daher auf seinen Drahtesel und spielte am Geißbockheim Trainingskiebitz.
Das Personal: Das Trainerteam um Holger Stanislawski konnte am Montag fast auf den vollzähligen #effzeh-Kader bauen. Neben Tobias Strobl, der mit einem Faserriss im Hüftbeuger vorerst pausieren muss, fehlte mit Daniel Royer ein weiterer Neuzugang. Der Österreicher blieb, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, nach Abschluss des Trainingslagers in seiner Heimat, um sich dort um private Belange zu kümmern. Reinhold Yabo, der nicht mit nach Windischgarsten gereist war, verweilt weiter bei der U21. Wieder dabei war dagegen Schlussmann Daniel Schwabke, der zuletzt ein Probetraining bei Ligakonkurrent Energie Cottbus absolviert, aber von den Lausitzern zunächst nicht verpflichtet wird. Zusammen mit Timo Horn, Marcel Schuhen und Sven Bacher (U21) bildete der 23-jährige das Torwartquartett in dieser Trainingseinheit.
Das Training: Zunächst galt es für die #effzeh-Kicker, ordentlich ins Schwitzen zu geraten. Gemeinsam mit „Trulla“ drehten die Profis einige Runden auf dem mittlerweile wieder äußerst gepflegt anmutenden Rasen am Geißbockheim. Mit verschiedenen Übungen, bei denen die Spieler beispielsweise in 2er Gruppen die „Spielerschlange“ von hinten nach vorne (oder vice versa) überlaufen mussten, sorgte der Co-Trainer für Abwechslung beim Warmmachen.
Nach gemeinsamem Dehnen ging das Training allmählich in die ballorientierte Phase über, die den Profis sicherlich mehr Spaß macht als eine öde Laufeinheit. In den schon vorher gebildeten 2er-Gruppen wurde das Einmaleins des Kickens eingeschärft: Direktpässe oder hohe Anspiele, die verarbeitet werden und zum Mitspieler weitergeleitet werden sollten, mussten die Spieler zeigen. Hierbei merkte man allerdings, dass es gerade bei der Qualität des Passspiels bei einigen Akteure doch sehr hapert. Präzision, aber auch Timing und Geschwindigkeit waren zu häufig nicht in ausreichendem Maße anzutreffen.
Knapp fünf Minuten dauerte dieser eher traurig anmutenden Teil, der sicherlich noch zum Aufwärmen gezählt werden dürfte. Die Intensität sollte sich im folgenden für die Spieler drastisch erhöhen: Die Mannschaft wurde für eine abgewandelte Art des auch in der Kreisliga beliebten „Fünf gegen Zwei“ in drei 7er Teams aufgeteilt (blau, gelb und bunt). Eine Gruppe war der Balljäger, während sich die anderen zwei Gruppen die Kugel untereinander direkt zuspielen sollten. Bei Ballverlust musste die dafür verantwortliche Mannschaft in die „Mitte“. Das Spielfeld wurde dabei in dieser Übungsform verkleinert: Während das Feld in der Länge komplett bis zur Mittelline nutzbar war, war es auf den Außen auf Höhe der seitlichen Strafraumbegrenzung zu Ende.
Auffällig in dieser Übungsform war sicherlich die Intensität, mit der Spieler läuferisch zur Sache gingen. Kaum jemand nahm sich eine Pause, ständig waren die Profis in Bewegung. Dabei litt unter der lebhaften Atmosphäre, die mitunter häufig in Hektik umschlug, oftmals die Passgenauigkeit. Teilweise wechselte das Team, das in der Mitte agierte, nach bereits 3-4 Kontakte. Das sollte angesichts einer 14 zu 7-Überlegenheit so nicht passieren. Gut zu sehen war aber, wie sich die Mannschaft nach Ballverlust direkt wieder dahingehend organisiert und konzentriert, die Kugel möglichst schnell wieder in den eigenen Besitz zu bringen. Überraschend gut präsentierte sich während diesem Trainingsteil Kevin McKenna, der die einfachen, aber wichtigen Dinge (sprich: kurze, genaue Pässe zum freistehenden Mitspieler) zumeist erledigt. Noch auffälliger: Christopher Buchtmann, der es als einziger verstand, die pressenden „Balljäger“ mit einer Seitenverlagerung schlicht ins Leere laufen zu lassen. Gerade diese Spielübersicht, gepaart mit der nötigen Sicherheit im Passspiel, scheint nach den Eindrücken während dieser Übungsform vielen im Kader abzugehen.
Neben dem Umschalten von Abwehr- in Angriffssituationen (und umgekehrt) schien in der darauf folgenden Übung vermehrt das Erschließen von Tormöglichkeiten und der daraus resultierende Abschluss auf dem Programm zu stehen. Dazu wurde die Mannschaft in zwei Teams eingeteilt (blau & bunt, man sehe dem Verfasser nach, sich die Zusammensetzung nicht notiert zu haben!), die jeweils zwei Tore (eins auf Höhe der Grundlinie, eins auf der Mittellinie) zu verteidigen hatten. Ein mit einem gelben Leibchen gekleideter Spieler (zunächst Ishak, dann Jajalo) war im Übrigen eine Art Ballwand, der von beiden Mannschaften angespielt werden durfte. Neben der schon in der vorherigen Einheit zu beobachten Intensität, die auch hier mitunter in Hektik umschlug, war insbesondere interessant zu beobachten, wie das Team ballorientiert verschiebt und welche Probleme es den Jungs häufig (noch?) macht, in Drucksituationen mit Übersicht und Ruhe das Spiel zu verlagern.
Überzeugen konnte auch in diesem Teil der Einheit der alte Kanadier, der mit seiner Bierruhe (fast) immer den richtigen Ball wählte und die Zuschauer teilweise sogar mit einer unerklärlich starken Spieleröffnung zum Staunen brachte. Dazu waren es insbesondere die „Landeshauptdörfler“, die sich in Szene setzen konnte: Sowohl Matuschyk, der mit einigen guten Pässen und Torabschlüssen aufwarten konnte, als auch Bröker, der mit seiner physischen Präsenz, seiner Kampf- und Laufstärke und seinem überraschend guten Schuss imponierte, waren Aktivfaktoren in diesem Trainingskick. Auch die Youngster Lukas Kübler und Jonas Hector überzeugte nicht nur läuferisch, sondern auch spielerisch. Eher schwach zeigten sich dagegen die Stürmer Tese (unauffällig, mit technischen Problemen, aber einer schönen Aktion, die zu einem Tor führte) und Przybylko (wirkte platt & unkonzentriert, verpasste zu oft den eigenen Abschluss und legte nochmals ab) – Ishak, der sowohl körperlich als auch spielerisch auf der Höhe agierte, dürfte mit Bröker derzeit deutlich die Nase vorne haben.
Die Trainingseinheit schloss dann mit dem obligatorischen Trainingsspielchen, das aber ähnlich erkenntnisreich blieb wie die anschließenden Kräftigungs- und Dehnübungen. Für gute Laune sorgte dann noch der Knirps von Adam Matuschyk, der völlig allein auf dem Trainingsplatz den Ball ins Tor bugsierte und daraufhin so laut und freudig jubelte, als hätte er gerade die entscheidende Bude zum Champions League-Sieg geknipst.
Super Bericht, danke und weiter so!!
Die Frage stellt sich dann nur, ob McKenna auch zum Einsatz kommen wird, oder nur als langer Joker für Spiele eingesetzt wird, bei denen wir zurück liegen.
Wie hat sich Timo Horn im Training gemacht?
Danke für den objektiven Bericht. So kann man seine Erwartungen für die neue Saison anpassen