DFL und DFB haben nach unzähligen Ausschreitungen endlich ein Einsehen und sorgen mit einem spektakulären Befreiungsschlag für Furore in Fußballkreisen. Auf in asiatische Gefilde heißt es ab diesem Wochenende für die Bundesliga. Die große runde Todesgefahr scheint damit gebannt, Deutschland kann aufatmen.
Ein Ruhrpott-Derby auf Schalke? Ein ausverkauftes Volksparkstadion? Müngersdorf in voller Pracht? Das gehört nun der Vergangenheit an. Wie die DFL heute mitteilte, werden die Spiele der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga ab dem kommenden Wochenende in Nordkorea ausgetragen. Den Auftakt macht am Samstag der Knüller zwischen dem FC Bayern München und Schalke 04 im bereits restlos ausverkauften Stadion Erster Mai in Pjöngjang.
“Insbesondere im Hinblick auf den asiatischen Markt ist diese Verlegung sinnvoll und überfällig“, teilte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, dessen Vertrag kürzlich bis 2017 verlängert wurde, auf Anfrage mit. Gerade die neuen Anstoßzeiten seien für die Bundesliga finanziell ein enormer Gewinn. „Die Infrastruktur der nordkoreanischen Stadien ist perfekt auf unsere Situation zugeschnitten“, so Seifert weiter.
Die Verlegung der Spiele in die sichere Zone des asiatischen Musterstaates soll sich nämlich nicht nur finanziell auszahlen. Nach zuletzt zahllosen bürgerkriegsähnlichen Szenarien steht der deutsche Fußball im Abseits. Die DFL & DFB sah sich angesichts der Übermacht der so genannten „Fans“ zum Handeln gezwungen, berichten Verbandsinsider. „Wir stehen für dieselbe Sache“, bestätigt auch der nordkoreanische Regierungschef Kim Il-Sung, persönlich ein großer Fußball-Liebhaber und ein wahrer Verfechter des Fair-Play-Gedankens, die Absichten der deutschen Fußball-Verbände:„Wir wollen alle stimmungsvolle Spiele ohne Störungen durch vereinzelte feindlich gesinnte Personen.“
Um die Sicherheit auch bei problematischen Begegnungen zu garantieren, sollen nur ausgewählte Anhänger Zugang zu den Stadien bekommen. In Zusammenarbeit mit den nordkoreanischen Behörden und den Fanbeauftragten der betroffenen Vereine sei ein Verhaltenskodex entwickelt worden, der den Besuchern deutlich machen soll, welche Handlungen erlaubt und welche unter Strafe untersagt sind. Weitere Maßnahmen wie die Verlängerung der Aufenthaltszeit im Arbeitslager oder Schnellgerichte mit erweiterten Kompetenzen wurden zwischen den beiden Partnern vereinbart.
Gerüchten, der neue Austragungsort hinge mit der in dieser Spielzeit stark aufflammenden Kritik an dem Verband zusammen, trat DFB-Präsident Niersbach entschieden entgegen. „Nicht nur DFB und DFL sind dafür bekannt, Kritik jedweder Art zu akzeptieren und in den laufenden Entscheidungsprozess zu integrieren. Transparenz, Meinungsfreiheit und Dialogbereitschaft, gerade mit Vertretern der Fans, sind uns eine Herzensangelegenheit. Dafür stehen auch unsere Partner ein“, so Niersbach in einer Ansprache an die Nation. Den Vereinen fiel die Entscheidung pro Nordkorea offenbar leicht: „Mit der Verlegung sind wir die Arschlöcher, die irgendwelche Spieler oder Verantwortliche diffamieren, doch los. Warum hätten wir dagegen stimmen sollen“, fragte Hannovers Präsident Martin Kind rhetorisch in die Runde und erntete allerorts Kopfnicken unter Journalisten, Vereinsfunktionären und DFB-Würdenträgern.
Auch die Polizei lobte den mutigen Schritt: „Endlich ist die Todesgefahr, die in deutschen Stadien vorherrscht, gebannt“, zeigte sich Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG), zufrieden mit der Entscheidung, forderte aber von DFB & DFL weitere Maßnahmen. Neben der Zeit, sich um sinnvollere Dinge kümmern zu können, sollen die Polizisten durch weitere Programmpunkte der Zusammenarbeit profitieren: „Unseren Beamten wird angeboten, sich im Rahmen einer Fortbildung bei den hervorragend ausgebildeten Kollegen Tipps und Tricks für den Alltag in den nun endlich sicheren Städten Deutschlands zu holen.“
Die unter den Nägeln brennende Frage nach dem Zukunft des deutschen Fußballs scheint damit geklärt zu sein. Mit dieser weisen Entscheidung steuert des Deutschen liebstes Kind auf blühende Landschaften zu. (tre)